Richtig streichen – Eine Schritt für Schritt Anleitung

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Decke und Wände richtig streichen. Das ist wichtig, um ein gutes Ergebnis zu erreichen. Sie erfahren hier alles, was es zu beachten gibt. Richtiges Streichen erfolgt zügig und effektiv. Nutzen Sie unser Malermeister Know-how zu Ihrem Vorteil. Folgen Sie einfach unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung, dann wird auch Ihr Anstrich gelingen.

Das Wichtigste zuerst: Den Untergrund prüfen

Ob Sie nun streichen oder tapezieren, als erstes muss immer der Untergrund geprüft und vorbereitet werden. Diese Regel sollten Sie sich gut merken! Der Untergrund ist nämlich zum großen Teil ausschlaggebend, ob ein Anstrich erfolgreich wird oder nicht.

Wie Sie einen verputzten Untergrund prüfen und zum Streichen vorbereiten können, erklären wir in dem nachfolgend verlinkten Beitrag. Darin erläutern wir Ihnen unter anderem, welche Grundierung für welchen Untergrund Sie nehmen sollten. Aufgrund seiner langjährigen praktischen Erfahrung empfiehlt unser Malermeister, Putzuntergründe vor dem Streichen immer zu grundieren.

Verputzte Wand streichen - Das müssen Sie beachten

Nicht immer ist es ein verputzter Untergrund, der gestrichen wird. Oftmals werden alte Tapeten mit neuer Farbe überstrichen. In diesen Fällen gibt es noch mehr zu beachten. Sie sollten z. B. prüfen ob die Tapeten noch vollflächig festkleben oder ob sie noch einen weiteren Anstrich tragen können. Auch dieses Thema haben wir bereits in einem Artikel ausführlich ausgearbeitet - klicken Sie auf den nachfolgenden Link, um dorthin zu gelangen.

Tapeten wie z. B. Rauhfaser sind für das Überstreichen mit Farbe ausgelegt und bedürfen keiner Grundierung. Bei Tapeten mit glatten Kunststoffoberflächen sieht die Sache wiederum ganz anders aus. Dort ist eine Grundierung meistens zwingend erforderlich. Welche Grundierung Sie bei diesen Tapetenarten verwenden, erfahren Sie in unserem folgenden Ratgeberartikel. Sollte es sich bei Ihnen also um einen Tapetenuntergrund handeln, der gestrichen werden soll, dann lesen Sie unbedingt diesen Artikel:

Vliestapete, Rauhfaser oder Vinyltapete streichen - Geht das?

Wände und Decke streichen – so machen Sie es richtig

Richtig streichen, bedeutet Fehler zu vermeiden und davon kann es beim Streichen viele geben. Das fängt schon mit der Auswahl der Malerrolle an. Auch die Reihenfolge, nämlich was man als erstes, als zweites usw. streicht, kann entscheidend sein. Selbst die Menge der Farbe sollte vorab berechnet werden – nicht, dass Sie dann mittendrin stoppen müssen und Wandfarbe nachkaufen fahren.

Die benötigte Farbmenge rechnen Sie ganz einfach aus: multiplizieren Sie die Länge mal die Breite von der Fläche, die Sie streichen möchten. Addieren Sie zum Ergebnis pauschal 20% Mehrverbrauch. Das machen Sie für jede Fläche so, z. B. für die Decke, für die 1. Wand, die 2. Wand usw. Die Summe von allen Flächen ergibt die benötige Farbmenge. Beabsichtigen Sie zweimal hintereinander zu streichen, dann kaufen Sie einfach die doppelte Menge. Genauso berechnen Sie auch die benötigte Menge einer Grundierung.

Ist der Untergrund geprüft, vorbereitet und die richtige Grundierung besorgt, dann können Sie jetzt mit dem Streichen loslegen. Folgen Sie unserer Schritt für Schritt Anleitung und es dürfte nichts mehr schiefgehen.

Schritt 1: Arbeitskleidung anziehen lohnt sich

Wenn Wandfarbe auf die Kleidung kommt, ist sie oftmals nicht mehr auswaschbar. Ärgerlich ist auch Farbe aus den Haaren wischen und kratzen zu müssen. Daher gilt: zum Streichen lieber alte Kleidung anziehen. Eine Hose, ein langärmliges Oberteil, eine Cap und ggf. eine einfache Schutzbrille eignen sich dafür perfekt.

Schritt 2: Diese Werkzeuge und Materialien benötigen Sie

Zum Streichen brauchen Sie sowohl Materialien als auch entsprechendes Werkzeug. Damit sind nicht nur ein Eimer Wandfarbe und eine Malerrolle gemeint. Wir haben für Sie eine Checkliste erstellt, damit Sie auch wirklich nichts vergessen:

Benötige Materialien:

  • Fertigspachtelmasse (sofern nötig)
  • Feines Schleifpapier (sofern nötig)
  • Grundierung in ausreichender Menge (sofern nötig)
  • Wandfarbe in ausreichender Menge
  • Acryl
  • Masker Tape mit ca. 55 cm Breite
  • Masker Tape mit ca. 140 cm Breite
  • Masker Tape mit ca. 270 cm Breite
  • Klebeband mit ca. 30 mm Breite
  • Abdeckfolie 4 x 5 m
  • Abdeckvlies

Benötigte Werkzeuge & Hilfsmittel

  • Malerspachtel (sofern nötig)
  • Gipsbecher (sofern nötig)
  • Feines Schleifpapier (sofern nötig)
  • Staubsauger (sofern nötig)
  • Leiter (sofern nötig)
  • Baustrahler inkl. Verlängerungskabel (sofern nötig)
  • Wasserwaage, Zollstock und Bleistift (sofern nötig)
  • Malerhandschuhe (sofern nötig)
  • Kartuschenpresse
  • Feiner Besen mit Stiel
  • Abstauber
  • Deckenbürste
  • Großen Farbroller inkl. Teleskopstab
  • Kleinen Farbroller
  • 50er Heizkörperpinsel
  • Farbwanne / Farbeimer inkl. Abstreifgitter
  • Schere

Mit dem Masker Tape können Sie unter anderem auch den Kamin vor Farbspritzern schützen.
Mit dem Masker Tape können Sie unter anderem auch den Kamin vor Farbspritzern schützen.

Schritt 3: Machen Sie den Raum streichfertig

Um ungehindert streichen zu können, muss der Raum zuerst vorbereitet werden. Das ist wichtig, denn beim Streichen kommt es darauf an, zügig und in einem Rutsch zu streichen – warum das so ist, erklären wir später. Darüber hinaus fallen beim Spachteln und Grundieren gewisse Trocknungszeiten an. Bereiten Sie Ihren Raum wie folgt vor:

  1. Schalten Sie aus Sicherheitsgründen für den betreffenden Raum als erstes den Strom ab. Wenn Sie nachmittags oder abends streichen, dann denken Sie an einen Baustrahler mit ausreichendem Verlängerungskabel.
  2. Nun schrauben Sie alle Lichtschalter und Steckdosen ab. Das ist einfacher, als sie abzukleben und drum herum zu streichen. So kann auch die Farbe gleichmäßiger aufgetragen werden. Gleichzeitig können Sie die Gelegenheit nutzen und alle abgeschraubten Teile schön auswaschen.
    Aber Achtung: als Laie dürfen Sie das Ab- und wieder Anschrauben nicht selbst machen, sondern müssten einen Installateur beauftragen. Alternativ kleben Sie die Teile mit dem Klebeband ab.
  3. Decken Sie den gesamten Boden mit Abdeckvlies ab – ganz unabhängig davon, ob Sie die Decke mitstreichen oder nicht. Wenn Sie nur die Wandbereiche abdecken, kann es schnell passieren, dass Sie mit Ihren Schuhen Farbe in nicht abgedeckte Bereiche übertragen.
  4. Als nächstes kleben Sie auch folgendes mit einem passenden Masker Tape ab: Türrahmen inkl. Türblatt, Fensterrahmen inkl. Fensterfläche, Fußleisten, Heizkörper, Möbel und die Deckenlampe.
  5. Sollte die Decke oder eine angrenzende Wand nicht oder mit einer anderen Farbe gestrichen werden, dann grenzen Sie diese Flächen jetzt mit dem Klebeband ab – das machen Sie entlang den Ecken bzw. Kanten. Damit sorgen Sie, dass die Grundierung oder Farbe nicht versehentlich auf ungewollte Flächen überlaufen. Gleichzeitig haben Sie selbst etwas mehr Spielraum beim Streichen und können ein Stück weit auf das Klebeband ausweichen.

So sieht ein streichfertiger Raum aus.
So sieht ein streichfertiger Raum aus.

Schritt 4: Decke und Wände vorbereiten

Der zu streichende Raum ist fertig, nun sollten Sie die Decke und Wände vorbereiten. Die Fenster können Sie ab jetzt schließen. Dies beugt das Aufwirbeln von Staub vor und verhindert, dass Grundierung und Wandfarbe zu schnell austrocknen. Folgendes gilt es jetzt zu tun:

  1. Stecken noch alte unnötige Nägel, Schrauben, Hacken oder Dübel in der Wand oder Decke? Dann ist jetzt der Moment gekommen, diese zu entfernen. Die verbliebenen Löcher saugen Sie mit einem Staubsauger ab.
  2. Als nächstes verschließen Sie die Löcher und Risse mit artgleichem Material. Das ist immer die beste Lösung! Alternativ können Sie beides mit Reparaturspachtelmasse und einem Malerspachtel zuspachteln. Nachdem die Stellen gut ausgetrocknet sind, schleifen Sie sie mit feinem Schleifpapier ab.
  3. Reinigen Sie nun die Decke und Wände vom Staub. Für die Decke nehmen Sie einfach einen feinen Besen mit Stiel. Die Wände fegen Sie mit einem Abstauber ab.
  4. Grundieren Sie jetzt die Decke und Wände – die Reihenfolge spielt hierbei keine wesentliche Rolle. Wenn Sie nicht planen die Decke zu streichen, dann grundieren Sie nur die Wände. Welche Grundierung Sie dazu verwenden, erfahren Sie in unseren beiden zuvor erwähnten Artikeln. Wichtig ist, dass Sie die Grundierung gemäß den Herstellerangaben verarbeiten. Sowohl die Decke als auch die Wände grundieren Sie mit einem großen Farbroller inkl. Teleskopstab. Für Ecken und schwer zugängliche Stellen greifen Sie auf eine Deckenbürste und einen 50er Heizkörperpinsel zurück.
  5. Warten Sie zunächst ca. 2 bis 4 Stunden ab, bis die Grundierung getrocknet ist. Danach versiegeln Sie die zu streichenden Ecken mit Acryl – auch entlang den bewegenden Bauteilen wie z. B. Fenstern, Türzargen, Fußleisten usw. Acryl verschließt Risse und Lücken an spielenden Stellen (also an den Stellen, die arbeiten bzw. sich bewegen) und ermöglicht einen sauberen sowie gleichmäßigen Abschluss. Dabei haben Sie zwei Möglichkeiten Acryl aufzutragen:

1. Möglichkeit: Acryl abziehen und über Nacht trocknen lassen

Ziehen Sie die Ecken mit Acryl ab und lassen Sie das Ganze bis zum nächsten Tag trocknen – bevor Sie sie anschließend streichen. Mit dieser Vorgehensweise verhindern Sie, dass sich auf den Acrylstreifen feine Risse bilden. Diese können nämlich dann entstehen, wenn Sie das Acryl direkt nach dem Auftragen überstreichen. Und das ist der Grund dafür: Wandfarbe trocknet schneller als Acryl! Wenn die Farbe auf dem Acrylstreifen bereits trocken und fest geworden ist, befindet sich das Acryl selbst noch im Trocknungsprozess. Während das Acryl also noch trocknet und sich zusammenzieht, reißt es die trocken gewordene Farbschicht ein.

Bereiche, in die kein Acryl bzw. spätere Wandfarbe gelangen darf, sollten bereits mit Klebeband abgegrenzt worden sein. Streichen Sie beispielsweise sowohl die Decke als auch die Wände, ist an den Decken-Ecken kein Abkleben mit Klebeband nötig.

Pressen Sie nun mit einer Kartuschenpresse das Acryl in ca. 5 mm dicken Streifen entlang den Ecken aus. Mit dem Finger ziehen Sie den Acrylstreifen ab – bei Bedarf können Sie den Finger oder das Acryl mit Wasser anfeuchten. Sind Sie damit fertig, entfernen Sie zügig, aber vorsichtig die Klebebandstreifen und lassen Sie das Acryl über Nacht trocknen.

Achtung: Tragen Sie das Acryl immer Schrittweise auf, das heißt Bereich für Bereich und nicht im gesamten Raum auf einmal. Beispiel im Fensterbereich: Haben Sie hier die Ecken mit Acryl abgezogen, entfernen Sie zuerst die Klebebandstreifen, bevor Sie zum nächsten Bereich übergehen. Das Acryl darf nicht am Klebeband trocken werden – sonst wird beim Abreißen zuviel Acryl mitgerissen. So müssen Sie überall vorgehen, wo Acryl mit Klebeband in Berührung kommt.

Die Nachteile bei dieser Vorgehensweise sind zum einen die Trocknungszeit des Acryls und dass Sie dieselben Stellen vor dem Streichen erneut abkleben müssten.

2. Möglichkeit: Acryl abziehen und im Anschluss überstreichen

Hier gehen Sie genauso vor wie bei der 1. Möglichkeit – mit einem kleinen Unterschied. Das Acryl wird nach dem Abziehen direkt überstrichen, noch bevor Sie die Klebebandstreifen abreißen.

Der Vorteil dieser Variante ist die Zeitersparnis – Sie erledigen quasi alles in einem Rutsch. Nachteilig ist, dass Sie aufgrund der unterschiedlich langen Trocknungszeiten von Wandfarbe und Acryl, feine Risse in Kauf nehmen müssten. Dies wäre jedoch nur ein optischer Mangel und kein technischer.

Alle zu streichenden Ecken sollten Sie mit Acryl versiegeln.
Alle zu streichenden Ecken sollten Sie mit Acryl versiegeln.

Schritt 5: Die Reihenfolge beim Streichen

Die Reihenfolge beim Streichen ist mitverantwortlich für ein gutes Endergebnis. Wir empfehlen Ihnen in dieser Reihenfolge vorzugehen:

  1. Decke beschneiden: Wenn von beschneiden gesprochen wird, dann ist damit das Streichen von Ecken bzw. Randbereichen gemeint. In diesem Schritt beschneiden Sie also die vier Ecken der Decke.
  2. Nach dem Beschneiden der Decke, streichen Sie die gesamte große Restfläche der Decke.
  3. Beabsichtigen Sie nur die Wände zu streichen, nicht aber die Decke? Dann müssen Sie die diese an allen Seitenecken mit Klebeband abkleben. So verhindern Sie das versehentliche Anstreichen der Decke.
  4. Wand 1 beschneiden: Streichen Sie die linke, die rechte und, sofern zutreffend, auch die obere Ecke und entlang der Fußleiste. Befinden sich z. B. Fenster, Heizkörper oder eine Tür an dieser Wand, dann werden diese ebenfalls beschnitten bzw. streichen Sie drum herum.
  5. Nach dem Beschneiden der ersten Wand, streichen Sie die große Restfläche der Wand.
  6. Mit der Wand 2, Wand 3 und Wand 4 verfahren Sie genauso wie mit der Wand 1.
  7. Sollen einzelne Wände mit einer anderen Farbe gestrichen werden, dann geht das erst, wenn die angrenzenden frischgestrichenen Flächen komplett getrocknet sind – das dauert ca. 12 Stunden bei Dispersionsfarben und ca. 24 Stunden bei Silikatfarben. Das Austrocknen ist nötig, da Sie ansonsten die Seitenecken bzw. -Kanten der neugestrichenen Flächen nicht mit Klebeband abkleben und somit schützen könnten.
  8. Wollen Sie z. B. einzelne Wandbereiche mit einer Zweitfarbe streichen, um so ein Muster oder eine Betonung hervorzubringen? So raten wir Ihnen dennoch, die gesamte Fläche mit der Erstfarbe durchzustreichen – also ohne die Stellen für die Zweitfarbe auszulassen. Danach lassen Sie die Fläche 24 Stunden lang trocknen, kleben anschließend die Ränder mit Klebeband ab und streichen zuletzt die entsprechenden Stellen mit der Zweitfarbe.

Wenn Sie die zweite Bahn rollen, darf die erste Bahn nicht bereits getrocknet sein.
Wenn Sie die zweite Bahn rollen, darf die erste Bahn nicht bereits getrocknet sein.

Schritt 6: Streichen Sie als erstes die Decke

Sind die Fenster noch geöffnet, dann sollten Sie sie jetzt schließen. Auch wenn Ihre Decke nicht gestrichen werden soll, so lesen Sie bitte trotzdem diesen Abschnitt – denn einige Hinweise werden für Sie wichtig sein, auch wenn Sie die Decke nicht streichen!

Unser Tipp: Die Farbe lässt sich besser aufnehmen, wenn Sie die Farbroller und Heizkörperpinsel anfangs ein wenig mit Waser anfeuchten.

  1. Öffnen Sie den Farbeimer und rühren Sie die Farbe mit einem Rührstab oder etwas Ähnlichem sorgfältig sowie ausgiebig um. Wirkt die Wandfarbe zu zäh, verdünnen Sie sie mit etwas Wasser. Dadurch lässt sie sich leichter verarbeiten. Die Wasserzugabe darf dabei 10% nicht übersteigen.
  2. Nun beschneiden Sie die Decke – das heißt Sie streichen die vier Seitenecken mit einem 50er Heizkörperpinsel. An dieser Stelle werden Sie eine Leiter benötigen. Wenn Sie mit dem Pinsel Farbe aufnehmen, dann tauchen Sie ihn nur maximal zu 1/3 in die Farbe ein. Nehmen Sie danach den kleinen Farbroller und streichen Sie damit die Randbereiche nach. Den Farbroller dürfen Sie nur in die Farbe tupfen, nicht eintauchen – danach am Abstreifgitter abrollen. Machen Sie das 2 bis 3 Mal, dann haben Sie mit dem Farbroller genug und gleichmäßig Farbe aufgenommen.
  3. Greifen Sie jetzt zum großen Farbroller inkl. Teleskopstab und streichen Sie damit die große Restfläche der Decke. Die Farbe nehmen Sie mit dem großen Farbroller genauso auf, wie mit dem kleinen. Da die Randbereiche bereits gestrichen wurden, müssen Sie sich jetzt nicht mit dem großen Farbroller an den Rändern abmühen. Sind die Länge und Breite der Decke ähnlich lang, dann können Sie von beliebiger Seite anfangen. Ansonsten beginnen Sie von der schmaleren Seite, da wo die Streichbahnen kürzer ausfallen. Streichen Sie in ca. 3 Meter langen Bahnen und immer in dieselbe Richtung. Achten Sie darauf, dass Sie Nass-in-Nass streichen. Das heißt, wenn Sie die zweite Bahn rollen, darf die erste Bahn nicht bereits getrocknet sein. Für ein gutes Streichergebnis sollten Sie keine Pausen einlegen und die große Restfläche in einem Rutsch durchstreichen.
  4. Hat der erste Anstrich nicht ausreichend gedeckt, dann können Sie nach einer Trocknungszeit von ca. 2 bis 4 Stunden ein zweites Mal streichen.

Schritt 7: Wände nacheinander streichen

Wie bereits im Schritt 5 erwähnt, beschneiden und streichen Sie die Wände der Reihe nach. Bevor Sie nämlich Ihre zweite Wand färben, sollte die erste Wand komplett fertig sein. Gehen Sie hier ähnlich wie beim Streichen der Decke vor:

  1. Beschneiden Sie die erste Wand – das heißt Sie streichen die linke, die rechte und sofern zutreffend auch die obere Ecke (wenn dies nicht bereits mit dem Streichen der Decke geschehen ist) und entlang der Fußleiste. Das machen Sie mit einem 50er Heizkörperpinsel. Hiernach nehmen Sie wieder den kleinen Farbroller und streichen damit die Randbereiche nach. Befinden sich z. B. Fenster, Heizkörper oder eine Tür an dieser Wand, dann werden diese ebenfalls beschnitten bzw. es wird drum herum gestrichen. Streichen Sie mit dem kleinen Roller auch um die Steckdosen und Lichtschalter.
  2. Als nächstes streichen Sie die große Restfläche der Wand mit dem großen Farbroller inkl. Teleskopstab. Streichen Sie auch hier wieder Nass-in-Nass, wie bei der Decke. Fangen Sie von einer beliebigen Seite an und streichen Sie in Bahnen von ganz oben nach ganz unten – bitte nicht erst die ganze obere Hälfte der Wand und dann die ganze untere Hälfte der Wand streichen. In einzelnen Bahnen, nämlich von ganz oben nach ganz unten, erzielen Sie einen schönen und gleichmäßigen Anstrich. Auch hier gilt: die große Wandfläche in einem Rutsch durchstreichen.
  3. Erst wenn die erste Wand vollständig gestrichen ist, streichen Sie die zweite Wand, dann die dritte und danach die vierte.
  4. Haben Sie alle Wände gestrichen, so können Sie bei Bedarf und nach einer Trocknungszeit von ca. 2 bis 4 Stunden zum zweiten Anstrich ansetzen. Beginnen Sie dabei wieder mit der ersten Wand usw.
  5. Nachdem der Raum komplett abgeschlossen ist, ziehen Sie alle Klebebänder ab – noch bevor die Wandfarbe zu Ende getrocknet ist. So erhalten Sie schöne und glatte Kanten.

Schritt 8: So streichen Sie mehrfarbig

Das mehrfarbige Streichen ist immer aktuell und erfreut sich auch heute noch einer großen Beliebtheit. Soll bei Ihnen nur eine angrenzende Wand mit anderer Farbe gestrichen werden, dann machen Sie dies nach einer Wartezeit von ca. 24 Stunden – nachdem die frischgestrichenen Flächen komplett getrocknet sind. Erst dann können Sie nämlich auf den neuen Anstrich Klebeband anbringen und so verfahren, wie es in Schritt 3 Punkt 5 beschrieben ist. Den Streichprozess wiederholen Sie gemäß Schritt 7.

Möchten Sie dagegen auf einer bereits neu gestrichenen Wand ein bestimmtes Muster, beispielsweise ein Rechteck, mit anderer Farbe streichen – dann gehen Sie am besten so vor:

  1. Der erste Anstrich muss getrocknet sein! Jetzt können Sie das Muster, z. B. ein Rechteck, ausmessen und ggf. leicht mit einem Bleistift anzeichnen.
  2. Mit dem Klebeband kleben Sie das Muster entlang der Linie von der Außenseite ab. Drücken Sie das Klebeband mit der Hand fest an die Wand. Hier spielt das qualitative Markenklebeband seine Stärken aus. Da es extra dünn ist, schmiegt es sich besser und lückenlos an die Wand fest – so dringt keine Farbe drunter her.
  3. Ist Ihr abgeklebtes Muster eher klein, dann streichen Sie es komplett mit dem kleinen Farbroller. Ist es hingegen eher groß, dann streichen Sie den Randbereich mit dem kleinen Farbroller und die größere Restfläche mit dem großen Farbroller.
  4. Sind Sie mit der Deckkraft des ersten Anstrichs nicht zufrieden, streichen Sie nach ca. 2 bis 4 Stunden ein weiteres Mal.
  5. Zuletzt ziehen Sie vorsichtig das gesamte Klebeband wieder ab – noch bevor die Farbe getrocknet ist.

Schritt 9: Die Schlussphase meistern

Zu einer guten Handwerksarbeit gehört auch ein guter Umgang mit dem Werkzeug – das verlängert garantiert deren Lebenszeit. Waschen Sie es also gut aus. Alles was Sie mit dem Masker Tape, mit dem Klebeband und mit dem Abdeckvlies abgedeckt haben, können Sie jetzt vorsichtig entfernen und entsorgen. Während der Trocknungszeit sehen die Decke und Wände streifig und fleckig aus, das ist normal und ändert sich, sobald die Wandfarbe vollständig getrocknet ist.

Mit etwas Fingerspitzengefühl können Sie bzw. Ihr Installateur nun alle demontierten Teile, wie z. B. Lichtschalter und Steckdosen, wieder anschrauben. Alternativ geht das auch am nächsten Tag, wenn die Farbe durchgetrocknet ist. Dieser Schritt trifft natürlich nur zu, wenn die Teile demontiert waren.

Fazit: Richtig streichen ist nicht kompliziert

Richtig streichen ist nicht kompliziert, man muss nur wissen, wie man es macht und in welcher Reihenfolge. Wichtig ist auch der richtige Umgang mit dem Malerwerkzeug und das Abkleben an nötigen Stellen. Um Streifen zu vermeiden, müssen Sie Nass-in-Nass streichen. Bereiten Sie sich sowohl in der Theorie als auch in der Praxis gut vor, dann steht einem gelungenen Neuanstrich nichts mehr im Wege.

Hilfe bei Fragen rund um das Thema Streichen

Haben Sie noch offene Fragen? Dann schreiben Sie uns einfach in den Kommentaren. Wir antworten Ihnen immer, gerne und schnell! Sie erreichen uns selbstverständlich auch telefonisch unter der Nummer 0 52 22 / 960 48-0.

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