Parkett auf einer Fußbodenheizung

Parkett können Sie auch über einer Fußbodenheizung verlegen. Wichtig ist, dass Sie beim Kauf ein für Fußbodenheizungen geeignetes Parkett auswählen. Die Hersteller kennzeichnen solche Parketts und geben eine Garantie für die Haltbarkeit. Einfach ist das Verlegen mit einem speziell für Fußbodenheizungen geeigneten Klick-Parkett. Das können Sie selbst erledigen.

Sie müssen Parkett beim Verlegen über einer Fußbodenheizung nicht verkleben. Sie verlegen es "schwimmend". Beachten Sie, dass das Parkett nur auf trockenem Estrich verlegt werden kann. In einem Neubau geht das aus dem Aufheizprotokoll hervor, das Ihnen der Heizungsbauer gibt.

Richtig dämmen

Wichtig ist, dass Sie über der Fußbodenheizung zunächst eine geeignete Trittschalldämmung anbringen. Empfehlenswert ist es, mit Quarzsand zu dämmen, der schwer auf dem Estrich aufliegt. Auf diese Schicht legen Sie die Dämmmatte mit der rauen Seite nach unten. Die Stöße zwischen den einzelnen Bahnen kleben Sie mit Klebeband ab. Auch wenn ohne Verkleben zwischen Estrich und Trittschalldämmung sowie zwischen Dämmmatte und Parkett kleine Luftschichten verbleiben, gibt es keinen Energieverlust. Haben Sie die Dämmung aufgebracht, kann das Verlegen beginnen.

So funktioniert eine Fußbodenheizung

Bei modernen Niedertemperaturheizungen ist gewährleistet, dass das Holz der Wärme dauerhaft standhält. Doch wie gelangt die Wärme ins Parkett und in die Raumluft? Um das zu verstehen, geben wir Ihnen hier ein paar Hinweise zur Funktionsweise einer Fußbodenheizung.

Eine Fußbodenheizung besteht aus verschiedenen Schichten. Als unterste Schicht kommt zunächst eine Dämmschicht aus Styropor zum Einsatz. Diese verhindert, dass Wärme ungenutzt verloren geht. Sie geht stattdessen den Weg des geringsten Widerstands und steigt aus den Heizungsleitungen V-förmig nach oben. Der darüber liegende Estrich erwärmt sich dadurch gleichmäßig. Allerdings benötigt das Aufheizen des Estrichs beim Einschalten der Heizung zu Beginn der neuen Heizsaison im Herbst rund zehn bis zwölf Stunden Vorlaufzeit.

Im regulären Betrieb der Heizung wird die Zirkulation des erwärmten Wassers in den Leitungen nachts zwar verringert, um die Temperatur zu regeln. Grundsätzlich bleibt die Wärme währen der gesamten Heizperiode im Estrich gespeichert, um die Raumluft zu heizen.

Temperaturen auf dem Parkett

Parkett ist zum Verlegen über einer Fußbodenheizung gut geeignet. Zwar darf die Temperatur im Parkett nicht mehr als 26 bis 28 Grad betragen. Moderne Niedertemperaturheizungen gewährleisten das. Die Kombination von Flächenheizung und einer Luft-Wärme-Pumpe stellt sicher, dass die Wassertemperatur in den dünnen Heizungsleitungen keine kritischen Werte erreicht. So hält das Holz den Temperaturen stand.

Vorsicht bei alten Anlagen

Vorsicht ist in Häusern geboten, in denen noch alte Fußbodenheizungen installiert sind. Dort sind die Leitungen in deutlich größeren Abständen verlegt. Um den Boden komplett zu erwärmen, sind deutlich höhere Temperaturen erforderlich, was das Parkett belastet.

8 Gedanken zu „Parkett auf einer Fußbodenheizung“

  • Weigel, Jutta
    Weigel, Jutta Samstag, 6.07.2019 um 20:02

    Guten Tag, wir möchten gerne einen Dielenboden, eine Feußbodenheizung, aber keinen Kleber. was meinen Sie dazu.
    Vielen Dank für Ihr Antwort

    Antworten
    • Ferdinand Pritzkau
      Ferdinand Pritzkau Montag, 8.07.2019 um 12:03

      Guten Tag Jutta Weigel,

      danke für die Nachfrage.
      Holz auf Fußbodenheizung funktioniert grundsätzlich, auch ohne Kleber.
      Dafür verwenden Sie dann Fertigparkett mit Klicksystem.
      Das nennt man dann schwimmende Verlegung. Allerdings ist nicht
      jedes Holz gleich gut geeignet. Insbesondere Buche und Ahorn sollten
      Sie für diesen Fall meiden.

      Aber sehen Sie genau hin. Denn Holz ist kein
      idealer Wärmeleiter. Deshalb sollten Sie also den
      Wärmedurchlasswiderstand inklusive der Unterlage ermitteln.
      Diese Angaben finden Sie in der Regel in den technischen Daten.
      Dabei sollte der Gesamtwert nicht höher als 0,15 m²K/W sein.

      Eine Diele als Fertigparkett z.B. hat Werte zwischen 0,07-0,12 m²K/W.
      Eine sehr gute Parkettunterlage wie z.B. die Soundprotect liegt bei 0,01 m²K/W.
      Damit liegen Sie dann auf jeden Fall unterhalb des maximalen Widerstandes.

      Haben Sie mehr Fragen? Schreiben Sie uns.

      Ihr Planeo Team

      Antworten
  • Heizungstausch Kosten
    Heizungstausch Kosten Dienstag, 23.07.2019 um 20:44

    Ein super Beitrag! Ich bin hier öfters unterwegs und
    und entdecke immer wieder nützliche Dinge, die ich selbst leicht
    umsetzen kann. Bleibt dran und danke hierfür.

    Antworten
  • Timo
    Timo Sonntag, 22.09.2019 um 11:59

    Hallo zusammen,

    ich stehe vor der Verlegung eines Parkettbodens. Aktuell ist der Boden gefliest und es liegt darunter eine Fußbodenheizung (Baujahr 2008, KFW55-Haus). Nun stehe ich vor der Entscheidung, ob ich den Boden über die Fliesen legen soll (schwimmend oder besser geklebt?) oder ob ich die Fliesen vorher entfernen sollte?
    Gibt es dazu Erfahrungswerte?

    PS: DIe Erklärvideos sind sehr hilfreich!

    Mit freundlichem Gruß

    Timo

    Antworten
    • Ferdinand Pritzkau
      Ferdinand Pritzkau Sonntag, 22.09.2019 um 23:48

      Hallo Timo,

      danke für die Frage nach der Verlegung von Parkett auf Fliesen mit Fußbodenheizung.

      Der Wärmedurchlasswiderstand bei Fliesen ist sehr gering. Betrachten Sie die Fliesen als 1cm mehr Estrich.
      Fliesen zu entfernen wegen der Fußbodenheizung bringt keinen großen Mehrwert. Sie gewinnen zwar 1cm Aufbauhöhe, aber kaum messbar bessere Werte an der Heizung, die Ihnen Geld sparen soll.
      Der Aufwand steht in keinem Verhältnis.

      Wichtiger ist hier, die richtige Dämmung auf die Fliesen zu legen, die für einen geringen Durchlasswiderstand sorgt.
      Hier gibt es große Unterschiede, bei denen Sie viel herausholen können. Die besten Werte am Markt liegen bei 0,01 m²K/W so wie bei der Planeo Silence.

      Parkett selbst ist kein idealer Wärmeleiter, deshalb achten Sie hier auch auf den Wärmedurchlasswiderstand, der insgesamt nicht
      mehr als 0,15 m²K/W betragen sollte.

      Ihr Planeo Team

      Antworten
  • Pascal
    Pascal Mittwoch, 28.02.2024 um 8:22

    Guten Tag,

    Wenn die Durchlasswerte eingehalten werden, also kleiner 0,15 ist eine schwimmende Verlegung möglich, richtig ?

    Muss man denn unter die Trittschalldämmung noch eine PE Folie legen?

    Antworten
    • André Maack
      André Maack Freitag, 5.04.2024 um 13:36

      Guten Tag Pascal,

      vielen Dank für Ihren Kommentar.

      Wenn die vom Staat vorgegeben Durchlasswerte eingehalten werden, können Sie ohne Probleme einen Parkettboden schwimmend verlegen.
      Sie sollten, zusätzlich zu der Trittschalldämmung, eine PE-Dampfbremse verwenden, wenn Sie den Boden auf einem mineralischen Untergrund verlegen.

      Viele Grüße
      Ihr planeo-Team

      Antworten
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