Maschendrahtzaun Montage: In 12 Schritten zum Erfolg

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Witterungsbeständig, pflegeleicht und unschlagbar günstig im Preis: das ist der Maschendrahtzaun. Er fügt sich unauffällig in die Umgebung ein und lässt sich sogar mit Pflanzen begrünen. Tatsächlich gilt der Maschendrahtzaun als die beliebteste Grundstücksabgrenzung Deutschlands. Für seine Haltbarkeit und gute Optik braucht es allerdings eine wichtige Voraussetzung: eine handwerklich korrekte Zaunmontage. Denn ein gut aufgestellter Maschendrahtzaun muss auf seiner ganzen Fläche gleichmäßig und dauerhaft gespannt sein. Darum gilt die Maschendrahtzaun Montage vielen als hohe Kunst, die nur dem Profi-Zaunbauer gelingt. Das ist so nicht richtig - eine gute Schritt-für-Schritt-Anleitung führt auch den ambitionierten Hobby-Handwerker zum Erfolg. In unserem Artikel finden Sie verständliche Erklärungen der einzelnen Arbeitsschritte. Außerdem beantworten wir Ihnen Fragen zu den Kosten und anderen Themen rund um den Maschendrahtzaun.

Maschendrahtzaun aufbauen: Die Kosten

Werfen wir zuerst einen Blick auf die Kosten. Maschendraht wird auf Rollen geliefert und ist in unterschiedlichen Stärken, Qualitäten und Höhen verfügbar. Sie können ihn einzeln beziehen und das Zubehör ergänzen. Oder Sie wählen ein Set, das alles Notwendige enthält. In unserer Beispielrechnung gehen wir von den Kosten für ein Komplettset in 80 cm Zaunhöhe aus. Rechengrundlage ist eine Zaunlänge von 10 m:

  • Zaunset = 90 Euro
  • Beton = 12 Euro

Zu diesen Gesamtkosten von 102 Euro pro 10 m kommen eventuell noch die Kosten für ein Gartentor = 160 Euro. Entscheiden Sie sich dafür, den Maschendrahtzaun nicht selbst aufzubauen, müssen Sie mit Montagekosten von 20 bis 30 Euro pro Meter rechnen. Das macht 200 bis 300 Euro pro 10 m Maschendrahtzaun. Damit liegen die Montagekosten höher als die Materialkosten. Es lohnt sich also durchaus, über einen Selbstaufbau nachzudenken.

Maschendrahtzaun Montage: In 12 Schritten zum Erfolg
Ein Maschendrahtzaun vereint viele Vorteile - cezarksv / stock.adobe.com

Maschendrahtzaun spannen: So gelingt ein perfekter Zaun ohne Durchhänger

Beginnen wir mit einer Liste der Werkzeuge und Hilfsmittel fürs Maschendrahtzaun aufstellen. Hier ist, besonders bei den Messwerkzeugen, Vollständigkeit gefragt. Denn vom exakten Ausmessen hängt der Erfolg eines jeden Zaunbauprojekts ab. Das benötigen Sie an Ausrüstung:

  • Zollstock und Rollbandmaß
  • Richtschnur und Pflöcke
  • Klebeband
  • Winkel, Wasserwaage und Schlauchwaage
  • Vorschlaghammer
  • Winkelschleifer
  • Schaufel und Spaten
  • Zange
  • Seitenschneider
  • Schraubenschlüssel
  • Drainagekies und Schnellbeton
  • Bohrmaschine mit Rühreinsatz
  • Holzlatten und Kanthölzer
  • Metallschutzlack

Maschendrahtzaun aufbauen: Die ersten Arbeitsschritte

1. Messen, messen, messen. Darin liegt das Erfolgsgeheimnis eines jeden Zaunbauers. Nehmen Sie sich also Zeit dafür. Zuerst planen Sie den Zaunverlauf. Gehen Sie von einem maximalen Pfostenabstand von 2,5 Metern aus, um ein sicheres Spannen zu gewährleisten. An der Wand markieren Sie den Zaunbeginn und schlagen einen Pflock ein. Dann knoten Sie die Richtschnur ein Stück über dem Erdboden am Pflock fest und ziehen Sie von hier ein Stück über das geplante Zaunende hinaus. Fixieren Sie sie an einem zweiten Pflock. Für die exakte Ausrichtung der Schnur legen Sie einen großen Winkel an die Hauswand, damit der spätere Zaun rechtwinklig zum Haus steht. Mit den anderen Zaunseiten verfahren Sie ebenso.

Pflöcke auf der verlängerten Linie des Zaunverlaufs einschlagen und Schnur rechtwinklig spannen, indem Sie einen Winkel an die erste gespannte Richtschnur legen. Ist die Richtschnur fachgerecht fixiert, kommt die Schlauchwaage zum Einsatz. Legen Sie dieses Messinstrument parallel zur Richtschnur und machen Sie die beiden Enden hochgebogen an den Pflöcken fest. Markieren Sie den Wasserspiegel an den Pflöcken. Auf diese Weise stellen Sie fest, ob das Gelände Gefälle hat und können dieses beim Fixieren der Drahtspanner entsprechend korrigieren.

2. Pfostenlöcher markieren. 2,5 m beträgt der Maximalabstand zwischen Pfosten. Markieren Sie zuerst den an der Hauswand stehenden Pfosten mittig mit einem Pflock oder Erdnagel. Dann den oder die Eckpfosten. Rechnen Sie jetzt einen akzeptablen Abstand der Pfosten zwischen Hauswand und Ecke aus und markieren Sie auch diese.

Tipp: Sichern Sie die Positionspunkte der Pfosten zusätzlich mit einem Klebeband an der Richtschnur. Zum Abmessen verwenden Sie am besten ein langes Rollbandmaß.

Legen Sie ein gutes Fundament

3. Falls Ihr Maschendrahtzaun ein Tor integrieren soll, ist dieses als erstes zu setzen. Ermitteln Sie die Position der Fundamentlöcher anhand des Abstands der Zauntorpfosten. Jetzt mit dem Spaten zwei 40 x 40 cm große und 80 cm tiefe Fundamentlöcher ausheben. Eine 10 cm dicke Drainagekiesschicht einfüllen.  Dann positionieren Sie den ersten, mit dem Torflügel verbundenen Pfosten im Fundamentloch. Stützen Sie das Gartentor mit Kanthölzern und richten Sie das Tor mit der Wasserwaage aus. Geben Sie ihm mit mit schräg angesetzten Holzlatten Halt.

Beim Positionieren des zweiten Pfostens achten Sie auf die gleiche Montagehöhe. Wenn alles lot- und waagerecht steht, mischen Sie den Schnellbeton mit einem Bohrmaschinen-Rühreinsatz an. Füllen Sie das Gemisch lagenweise und stochernd in die Löcher, um Luftblasen zu vertreiben. Prüfen Sie die Tor- und Pfostenausrichtung noch einmal mit der Wasserwaage. Lassen Sie im Fundamentloch etwas Freiraum für die Erdabdeckung.

4. Jetzt kommen alle übrigen Zaunpfosten in die Erde. Dafür graben Sie Fundamentlöcher in dem unter Punkt 3 genannten Maß. Füllen Sie den Drainagekies ein und stellen Sie die Pfosten hinein. Jetzt brauchen Sie einen Helfer und die Schlauchwaage. Breiten Sie sie u-förmig zwischen dem ersten einbetonierten Pfosten aus und halten Sie ihre Enden auf der Höhe des Zaunpfosten fest. Gleichen Sie nun den nicht einbetonierten Pfosten auf der Höhe des waagerechten Wasserspiegels an. Die Anpassung erfolgt durch Hinzufügen oder Wegnehmen von Drainagekies.

Wenn alles lot- und waagerecht sowie in einer Fluchtlinie steht, fixieren Sie die Pfähle mit dem angemischten Schnellbeton. Pfähle an der Hauswand machen Sie direkt am Mauerwerk fest, ohne Betonfundament. Mit der Schlauchwaage ermitteln Sie die Montagehöhe des Wandpfahls und kürzen diesen mit dem Winkelschleifer ein. Streichen Sie die Schnittkante mit einem Schutzlack ein. Bevor Sie den Wandpfahl am Haus fixieren, montieren Sie die schräg laufende Stützstrebe an. Jetzt markieren Sie die Position der Rohrschellen an der Wand, setzen die Löcher und dübeln den Pfahl fest. Damit ist der erste Teil der Arbeit abgeschlossen.

Maschendrahtzaun befestigen: Die Kunst des Stützens

5. Wenn alle Pfosten und Tore fest und gerade im Beton stehen, bringen Sie die schräg stehenden, stützenden Streben an. Tore und Eckpfosten stabilisieren Sie an beiden Seiten mit je einer Strebe. Außerdem werden die Endpfosten zur Zaunseite hin mit einer Strebe gestützt. Bei langen Zaunverläufen montieren Sie alle 20 m zwei weitere Stützstreben.

6. Am ersten und letzten Zaunpfosten (an den beiden Torpfosten, wenn ein Gartentor Teil des Zauns ist) bringen Sie oben, unten und in der Mitte die drei Schellen für Drahtspanner und Geflechtspannstab an.

7. Jetzt kommt die Verankerung der Streben im Boden dran. Auch hier ist eine akribische Abmessung und Positionierung wichtig, denn die Verankerung muss genau auf der Fluchtlinie liegen, um dem Zaun maximale Stützkraft zu geben. Markieren Sie die Position jeder Strebenplatte am Boden und versenken Sie an dieser Stelle die Einschlaghülse mit dem Vorschlaghammer. Dann schrauben Sie die Strebenplatte an der Bodenhülse fest.

Maschendrahtzaun Montage: In 12 Schritten zum Erfolg
Maschendrahtzaun ist und bleibt ein klassischer Allrounder - Serene SBS / stock.adobe.com

Maschendrahtzaun aufbauen: Die Kunst des Spannens

8. Jetzt ist der Spanndraht an der Reihe. Dieser sollte immer 0,2 bis 0,3 mm stärker als das Maschendrahtgeflecht sein. Sehr lange Zäune oder solche, auf denen große Zugkräfte liegen, benötigen eine Spanndrahtstärke von mindestens 2,5 mm verzinkt oder 3,8 mm ummantelt. Zuerst ziehen Sie die oberen und unteren Drähte von Drahtspanner zu Drahtspanner. Dazu fädeln Sie den Draht in das Loch am Drahtspanner und in den Dorn ein. So verfahren Sie an beiden Spannseiten. Dann ziehen Sie mit einem Schraubenschlüssel die Vierkantschraube am Spanner an. Wenn alles gleichmäßig unter Spannung steht, schneiden Sie die Drahtüberstände mit dem Seitenschneider ab.

9. Im nächsten Schritt messen Sie die Zaunstrecken ab, die Sie in den Spanndraht einhängen müssen. Die ermittelte Länge übertragen Sie auf den Maschendraht. Jetzt geht es ans Trennen des Drahts. Dazu biegen Sie die obere und untere Drahtöse auf. Anschließend drehen Sie den losen Draht einfach aus den Maschen heraus.

10. In die passend abgelängten Maschendrahtbahn schieben Sie an einer Seite einen Geflechtspannstab ein. Dann hängen Sie diese Seite in die Schraubenhaken am Zaunpfosten. Auf der anderen Zaunseite genauso verfahren. Eventuell müssen Sie überstehendes Drahtgeflecht einkürzen.

11. Nun ist das Maschendrahtgeflecht an den Pfosten befestigt. In die Maschen der Zaunmitte weben Sie einen Führungsdraht ein, verbinden ihn mit den Drahtspannern und bringen ihn vorsichtig mit dem Schraubenschlüssel unter Spannung.

12. Im letzten Schritt verbinden Sie den Maschendrahtzaun mit den Spanndrähten. Dazu biegen Sie den Draht am oberen und unteren Rand auf und fixieren ihn am Spanndraht. Ist der Maschendrahtzaun mit allen Fixierpunkten verbunden, spannen Sie ihn an allen Drahtspannern noch einmal vorsichtig nach. 

Lassen Sie sich von den vielen Arbeitsschritten nicht abschrecken. Einen Maschendrahtzaun setzen ist gar nicht schwer, wenn Sie systematisch arbeiten und sich an die beschriebene Vorgehensweise halten. Planen Sie genügend Zeit - wenigstens zwei bis drei Wochenenden - ein und denken Sie daran, einen zweiten Helfer zu Haltearbeiten im Hintergrund zu haben.

Maschendraht-Ausführungen für jede Verwendung und jeden Geschmack

Ein weiterer Vorteil des Maschendrahtzauns sind die vielen Ausführungen. Sie wählen unter den Variablen

  • Maschenweite: zwischen 30 und 60 mm
  • Drahtstärken: 2,0 bis 3,1 mm
  • Farben: verzinkt, grün ummantelt, anthrazit ummantelt, schwarz ummantelt
  • Rollenstärken: 10, 15 oder 25 m
  • Höhe: zwischen 800 und 2.000 mm

Achtung: Zaunhöhe

Erkundigen Sie sich nach den Vorschriften Ihres Bundeslandes/Ihrer Kommune, bevor Sie einen höheren Maschendrahtzaun aufstellen. Der Abstand zum Nachbargrundstück beträgt in der Regel 50 cm. Für Zäune, die zum Sichtschutz dienen, erlaubt der Gesetzgeber eine Höhe von 170 bis 190 cm. Stellen Sie einen Zaun hingegen als Abgrenzung auf, sind Höhen zwischen 40 und 90 cm, höchstens aber 120 cm üblich. Holen Sie sich die entsprechenden Informationen auf der Homepage Ihrer Gemeinde.

Wie lange hält ein Maschendrahtzaun

Metallzäune zählen zu den haltbarsten Einfriedungsmöglichkeiten. Das gilt auch für den Maschendrahtzaun. Das verzinkte und ummantelte Material widersteht der Witterung wenigstens 20 Jahre. Machen Sie sich die Mühe, Ihren Zaun einmal im Jahr zu inspizieren und spannen Sie die Drähte nach, um das Geflecht in Form zu halten. Ein besonderer Vorteil des Maschendrahtzauns ist seine Reparaturfreundlichkeit. Beschädigtes Drahtgeflecht lässt sich komplett austauschen. Ebenfalls können Sie schadhafte Partien zwischen den Zaunpfosten durch neues Material ersetzen.

Kann ein Maschendrahtzaun als Sichtschutz dienen?

Auf jeden Fall. Es gibt Sofortlösungen und solche, die ein wenig Geduld brauchen. Einen schnellen Sichtschutz erzielen Sie mit einem Sichtschutzband, das Sie zwischen die Zaunmaschen flechten können. Noch unaufwändiger sind Sichtschutznetze. Diese blickdichten Bahnen legen Sie einfach über den Zaun und befestigen sie mit Kabelbindern. Etwas Zeit braucht der Sichtschutz durch Pflanzen. Hier kommen viele kletternde Sorten wie Wilder Wein, Clematis, Prunkwinde, Glockenrebe oder Wicken in Frage. Einzige Voraussetzung ist eine stabile Maschendrahtzaun Montage. Aber die ist dank Ihres systematischen Schritt-für-Schritt-Aufbaus gewährleistet.

Fazit

Der Maschendrahtzaun ist ein Favorit unter den Zaunarten. Denn er vereint viele Vorteile: Pflegeleichtigkeit, lange Lebensdauer, gute Einpassung in die Umgebung und vor allem unschlagbar günstige Anschaffungskosten. Dank seiner vielen Varianten in Maschenweite, Höhe, Länge, Farbe und Drahtstärke finden auch Sie das geeignete Material für Ihr Zaunprojekt. Mit Hilfe unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt es jedem geduldigen Hobby-Handwerker, die Maschendrahtzaun Montage fachgerecht und mit dauerhafter Spannung über die Bühne zu bringen. Und auch zu Sichtschutzzwecken lässt sich der Maschendrahtzaun adaptieren. Ein klassischer Allrounder.

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