Erhöhte Terrasse bauen: So klappt es mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung

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Was gibt es Schöneres, als an lauen Sommerabenden gemeinsam mit der Familie, Nachbarn oder Freunden auf der Terrasse zu sitzen und bei einem kühlen Getränk die freie Zeit zu genießen? Doch nicht immer ist der Außenbereich ebenerdig zur Wohnung. Gerade wenn das Haus am Hang oder der Wohnbereich im Hochparterre liegt, scheint eine Terrasse zunächst schwierig - aber nicht unmöglich. Eine Hochterrasse kann hier die ideale Lösung sein. Indem Sie eine erhöhte Terrasse bauen, gleichen Sie kleine und größere Höhenunterschiede zwischen Erdgeschoss und Außenbereich aus und vergrößern den Wohnraum somit optisch. Auch dann, wenn das Außengelände stark abfällt oder an einer Wasserfläche liegt. In hochwassergefährdeten Gebieten ist der Freisitz vor Wasser und Schlamm geschützt, Regenwasser kann einfach durch die Fugen ablaufen.

Darüber hinaus hat eine erhöhte Terrasse noch weitere Vorteile: Anders als bei einem Balkon führt die angeschlossene Treppe direkt von der Terrasse in den Garten. Auch können Sie den Platz unterhalb der Hochterrasse als zusätzlichen Stauraum nutzen und zum Beispiel Rasenmäher, Gartengeräte & Co. platzsparend unterbringen.

Was ist eine erhöhte Terrasse?

Eine erhöhte Terrasse, auch Hochterrasse, Terrasse auf Stelzen oder aufgeständerte Terrasse genannt, bezeichnet eine Terrasse, die mit einem gewissen Abstand über dem Erdboden "schwebt". Gehalten wird diese dabei entweder über eine Aufschüttung oder durch eine stabile Gerüstkonstruktion, die von massiven Stützpfosten aus Holz oder Metall getragen wird.

Wenn Sie selbst eine erhöhte Terrasse bauen möchten, sollten Sie jedoch vorher einige wichtige Aspekte beachten. Dazu gehört, ob das Grundstück am Hang liegt, wie hoch / groß die Terrasse werden soll, wie eine gute Unterkonstruktion aussieht und welche Schritte beim Aufbau befolgt werden müssen. Die wichtigsten Informationen und Tipps zum Thema "Erhöhte Terrasse bauen" haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Eine erhöhte Terrase kann Höhenunterschiede zum Haus auszugleichen und bietet einen guten Rundumblick.
Eine erhöhte Terrase kann Höhenunterschiede zum Haus auszugleichen und bietet einen guten Rundumblick - Foto: Iriana Shiyan / stock.adobe.com

Wie hoch darf man eine Terrasse bauen?

Der Sinn einer Hochterrasse liegt darin, eventuelle Höhenunterschiede zum Haus auszugleichen. Deshalb ist die Höhe der Terrasse in der Regel festgelegt. Da es sich bei einer Terrasse auf Stelzen jedoch um eine freitragende Konstruktion handelt, ist für die Terrasse ab einer Höhe von 50 cm eine Baugenehmigung einzuholen. Laut den Bauvorschriften muss die erhöhte Terrasse außerdem über eine Treppe mit Handlauf und Geländer verfügen. Ob und welche Vorschriften darüber hinaus noch zu beachten sind, erfragen Sie bitte bei dem für Ihren Wohnort zuständigen Bauamt.

Was kostet eine erhöhte Terrasse?

Die Kosten für eine Hochterrasse hängen von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel der Flächengröße (m²).

Wer einen Handwerksbetrieb mit dem Bau beauftragt, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen als beim Eigenbau. Mit etwas handwerklichem Geschick, Zeit, Geduld und ein paar helfenden Händen können Sie dieses Projekt aber auch selbst in Angriff nehmen. Und das in der Regel zu einem viel günstigeren Preis, da Sie nur das Material bezahlen müssen. Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen fertigen Bausätzen oder der Zusammenstellung aller Baumaterialien nach Ihren Wünschen. Letzteres is oftmals kostengünstiger und erlaubt noch mehr individuelle Gestaltungsmöglichkeiten nach Ihrem persönlichen Geschmack. Wichtig dabei ist, dass die einzelnen Elemente höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllen.

Hochterrassen lassen sich aus verschiedenen Materialien errichten.
Hochterrassen lassen sich aus verschiedenen Materialien errichten - Foto: Pixelmixel / stock.adobe.com

Welches Material eignet sich als Terrassenboden?

Viele Menschen entscheiden sich für Holz als Werkstoff - aus gutem Grund. Das Naturmaterial passt sich harmonisch in jede Umgebung ein und verleiht dem Freisitz eine warme und gemütliche Wohlfühlatmosphäre. Angesichts der Vielfalt an verschiedenen Formen und Farben kann die Auswahl jedoch schwerfallen.

Hier ist zwar vor allem Ihr persönlicher Geschmack gefragt, bedenken Sie bei der Auswahl jedoch die speziellen Eigenschaften der verschiedenen Holzarten. Denn nicht alle Hölzer sind gleichermaßen robust. Zu empfehlen sind hochwertige Hölzer wie zum Beispiel Bangkirai, Thermoholz oder das pflegeleichte Holz-Kunststoff-Gemisch WPC (Wood Plastic Composite).

Harthölzer wie Bangkirai, Bambus oder Kempas haben den Vorteil, dass sie extrem widerstandsfähig und langlebig sind, sich aufgrund ihrer hohen Formstabilität kaum verziehen und zudem eine hohe Tragkraft und ein geringes Quellverhalten aufweisen. Nadelhölzer wie Douglasie, Kiefer oder Lärche weisen dagegen eine bessere Ökobilanz auf, sind temperaturneutral und wegen ihres hohen Harzgehalts sehr witterungsbeständig.

Außerdem erfordert Holz Pflege und muss in regelmäßigen Abständen mit Holzlasur oder Öl behandelt werden. Manche Holzarten wie Douglasie, Kiefer, Fichte oder Tanne brauchen intensiveren Schutz als andere wie zum Beispiel Eiche oder Edelkastanie. Unabhängig vom Holz gilt jedoch: Imprägnieren Sie die Terrassendielen vor der ersten Nutzung, um sie vor Witterungseinflüssen aller Art zu schützen.

Eine Alternative zu Holz sind Terrassenplatten aus Naturstein oder Beton, die jedoch aufgrund ihres Gewichts besonders sicher abgestützt werden müssen. Deshalb sind sie nur für Terrassen zu empfehlen, die eine Gesamthöhe von 50-100 cm nicht überschreiten.

Hochterrasse bauen: eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Fundament setzen

Das Fundament ist die Basis der Unterkonstruktion. Hierfür müssen Sie ein etwa 10-20 cm tiefes Loch ausheben, das Sie zunächst mit Sand und dann mit Schotter füllen. Der Sand dient dazu, den Untergrund zu ebnen, der Schotter dient als Drainage.

2. Unterkonstruktion errichten

Die Unterkonstruktion ist der wichtigste Teil der Terrasse, denn zusammen mit den Stützpfosten trägt sie die Terrassendielen und sorgt somit für einen sicheren und stabilen Halt. Als Stützpfosten der Unterkonstruktion kommen Kanthölzer mit Schlaghülsen aus Stahl zum Einsatz, die in den äußeren vier Ecken und - mithilfe von Maßband und Richtschnur - im Abstand von 1 Meter in einer Tiefe von 80 Zentimeter eingesetzt werden. Anschließend wird das Fundament mit Beton ausgegossen. Die Stützpfosten werden mit speziellen U-Profilen mit waagerechten Tragerahmen verschraubt. Sie tragen das Lattengerüst, das aus Holzrosten oder Dielen bestehen kann. Diese sollten stabil, widerstandsfähig und langlebig sein.

Bevor die Terrassendielen verlegt werden, muss der Beton aushärten, was 3-5 Tage dauern kann. Kurz vor dem Auflegen der Dielen wird die Tragekonstruktion mit Blechen abgedeckt, um sie vor Fugenschmutz, Feuchtigkeit und direkten Witterungseinflüssen zu schützen.

3. Terrassendielen auflegen

Sie können die Dielen entweder parallel oder rechtwinklig zur Hauswand verlegen. Haben Sie sich für glatte Holzdielen entschieden, können Sie nach persönlichem Geschmack entscheiden. Andere Dielen sollten Sie lieber winklig verlegen, damit das Wasser gut ablaufen kann.

Achten Sie beim Auflegen der Holzroste oder Terrassendielen auf den richtigen Abstand (z. B. 5 mm) zueinander und gehen Sie beim Verschrauben sehr sorgfältig vor. Die Dielen sollten vorne und hinten mit jeweils einer Schraube befestigt werden, wobei die Schrauben möglichst auf einer Linie verlaufen sollten. Einige Terrassenböden sind so konstruiert, dass sie sich einfach zusammenklicken lassen ("Klickfliesen"). Nach dem Verlegen sollten Sie alle Ecken und Kanten noch einmal abschleifen, um alle eventuell abstehenden Splitter zu entfernen.

Tipp: Holz braucht Pflege. Mindestens zweimal jährlich sollte es geölt werden, um seine schöne Optik zu behalten und gegenüber Witterungseinflüssen geschützt zu sein. Vor dem Einölen sind die Dielen gründlich zu reinigen.

4. Terrasse(numgebung) gestalten

Bei der Gestaltung der Terrasse und ihrer Umgebung sind Ihrer Fantasie und Kreativität nahezu keine Grenzen gesetzt. Berücksichtigen Sie besondere Wünsche und Bedürfnisse wie zum Beispiel Lärm- oder Sichtschutz. Selbstverständlich können Sie auch eine erhöhte Terrasse mit einem Beet umranden. Je nachdem, wie steil das Gefälle bis zum Boden ist, bieten sich verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten an.

Kleine Höhenunterschiede lassen sich gut mit Steingärten oder Blumen- oder Kräuterbeeten ausgleichen. Sie können die Gartenumgebung um die Terrasse auch stufenförmig gestalten und Kübel oder Blumenkästen in verschiedenen Größen bepflanzen. Wenn ausreichend Platz verfügbar ist, bieten sich auch Hochbeete an, in denen Sie Gemüse oder Kräuter anpflanzen können.

Wichtig: Vergessen Sie nicht, an der Terrasse eine Treppe mit Geländer anzubringen. Diese Arbeit sollten Sie jedoch erst dann beginnen, wenn die Gesamthöhe der Terrasse feststeht, um die optimale Stufenanzahl und -höhe zu ermitteln. Sowohl bei der Treppe als auch beim Geländer haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Materialien und Formen. Es empfiehlt sich jedoch, diese auf den Stil der Terrasse abzustimmen, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen.

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