Akustikpaneele können die Raumakustik in Privat- und Geschäftsräumen optimieren, indem sie Nachhall und Lautstärke reduzieren. Wer einen optimalen raumakustischen Effekt erreichen möchte, sollte sich Gedanken über die beste Platzierung der Paneele im Raum machen. Hier spielen neben funktionalen ästhetische Aspekte eine Rolle.
Anschließend geht es um die Frage: Wie befestigt man die Akustikpaneele(n)? Zur Auswahl steht neben dem Kleben vor allem das Schrauben: Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Der folgende Artikel legt seinen Schwerpunkt auf Anschrauben von Akustikpaneelen. Er erläutert, worauf Sie dabei achten sollten, und gibt Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Inhalt
- 1 Akustikpaneele befestigen: Wo platziert man sie am besten?
- 2 Hier sind Akustikpaneele fehl am Platz
- 3 Die Akustikpaneele als optisches Highlight
- 4 Akustikpaneele montieren: Warum schrauben statt kleben?
- 5 Akustikpaneele schrauben: eine Anleitung
- 6 Akustikpaneele anbringen ohne Kleben: Unterkonstruktionen
- 7 Montage der Akustikpaneele: Mit etwas Sorgfalt wird alles gut!
- 8 Mit planeo den besten Service erleben - weil Sie es brauchen!
Akustikpaneele befestigen: Wo platziert man sie am besten?
Bei der Frage, wo Sie Ihre Akustikpaneele am besten platzieren, müssen Sie zwischen Direktschall und reflektiertem Schall unterscheiden. Der Direktschall gelangt von der Schallquelle (z.B. Sprecher in einem Seminar oder ein TV-Gerät) direkt an Ihr Ohr. Dagegen wird der reflektierte Schall von gut reflektierenden Oberflächen zurück in den Raum geworfen und erreicht Sie somit indirekt.
Falls Sie beispielsweise in einem Großraumbüro die Geräuschkulisse dämpfen möchten, ist es in der Regel sinnvoll, sowohl den Direktschall als auch den reflektierten Schall zu reduzieren. Gegen den Direktschall helfen mit Akustikpaneelen ausgestattete Tischabtrenner oder Raumteiler.
Reflektierter Schall lässt sich durch Akustikpaneele an den Wänden und Decken reduzieren. An welcher Stelle der Wand oder Decke Sie eine Paneele am besten platzieren, können Sie mit der Spiegelmethode herausfinden.
Die Spiegelmethode nutzt die Eigenschaft von Schallwellen, sich beim Auftreffen auf Oberflächen wie Lichtwellen zu verhalten. Sie kennen in einem Großraumbüro beispielsweise den Standort einer Schallquelle und den Standort desjenigen, für den der Schall reduziert werden soll? Dann können Sie mit der Formel "Einfallswinkel (der Schallwellen) = Ausfallswinkel" ungefähr die Stelle an der Wand bestimmen, die die störende Schallwelle reflektiert. Hier wäre der optimale Platz für eine Akustikpaneele.
Geht es in einem Heimkino weniger um reduzierte Geräusche, sondern um einen verbesserten Klang, muss der Direktschall zumeist nicht gedämpft werden. Hier sollten Sie vor allem den reflektierten Schall mit den skizzierten Mitteln reduzieren.
Achtung: Diese Regeln sind besonders wichtig, wenn Sie eine sehr schlechte Raumakustik optimieren möchten. In anderen Fällen ist es oft kein großes Problem, sie nicht exakt zu befolgen. Wer etwa die Akustik für sein Heimkino nur leicht optimieren möchte, kann sich relativ frei für eine Positionierung der Akustikpaneele entscheiden und dabei auch ästhetische Faktoren in den Vordergrund rücken.
Hier sind Akustikpaneele fehl am Platz
Sehr viele Akustikpaneele sind nur für Innenräume gedacht. Sie sollten sie deshalb auch nur dort installieren. Etwas vorsichtig sollten Sie zudem in Feuchträumen wie Badezimmern sein. Zumeist vertragen die Paneele kein Spritzwasser. Orientieren Sie sich an der Norm DIN VDE 0100-701. Sie definiert für Badezimmer die Schutzbereiche 0 bis 3.
Es gilt: Je kleiner die Zahl, desto höher das Risiko von Spritzwasser. Tabu für das Anbringen von Akustikpaneelen sind Bereiche wie die Duschkabine und die Wand an der Badewanne. Auch Wände mit etwas mehr Entfernung zur Dusche oder Wanne sind oft nicht für Paneele geeignet.
Die Akustikpaneele als optisches Highlight
Die Akustikpaneele gibt es mit und ohne Stoffverkleidung. Bisweilen umrahmen Akustikpaneele Möbel wie ein Sideboard und machen sie so zu einem Blickfang. Sie können eine Akustikpaneele quer anbringen oder längs, um jeweils eigene reizvolle Akzente zu setzen. All das sind Entscheidungen, die die Funktion der Akustikpaneele als reizvolles Element der Inneneinrichtung betreffen und die raumakustische Funktion ergänzen.
Akustikpaneele montieren: Warum schrauben statt kleben?
Eine Akustikpaneele befestigen ohne Bohren? Das ist durchaus möglich. Wenn Sie die Akustikpaneele an der Wand anbringen möchten, können Sie sie bisweilen ankleben. Diese Methode ist oft einfacher als das Schrauben und bisweilen gerade deshalb die beste Wahl. Für das Schrauben spricht allerdings die erhöhte Stabilität. Nicht jede Paneele, die Sie mit Schrauben an der Wand befestigen können, könnten Sie auch kleben.
Vorteile des Schraubens
- Durch Verschrauben lassen sich schwerere Paneele anbringen als durch Kleben
- Verschraubte Akustikpaneele lassen sich leichter wieder entfernen
Zusätzlich gibt es beim Verschrauben mit einer Unterkonstruktion einen weiteren Vorteil. Sie können Paneele beispielsweise als Wandverkleidung rund um ein TV-Gerät (Flachbildschirm) platzieren und die nötigen Kabel in der Unterkonstruktion verbergen. Möglich ist es zudem, die von den Holzlatten der Unterkonstruktion begrenzten Hohlräume zwischen der Wand und der Paneele mit einem Material wie Mineralwolle zu füllen, was der Schall- ebenso wie der Wärmedämmung dient.
Nachteile des Schraubens
- Akustikpaneele anzuschrauben, ist aufwändiger als Kleben
- Beim Bohren muss man auf Leitungen in der Wand achten
- Es entstehen Löcher in der Wand, die man beim Umzug entfernen muss
Direkt verschrauben oder mit Unterkonstruktion?
Wenn Sie eine Akustikpaneele anschrauben möchten, können Sie sie mit Schrauben direkt an der Wand fixieren oder zunächst eine Unterkonstruktion an der Wand installieren, auf der Sie die Paneele befestigen. In beiden Fällen vermeiden Sie Nachteile des Klebens wie den, dass Sie geklebte Paneele schlecht wieder von der Wand lösen können. Allerdings fallen Vorteile wie die höhere Stabilität und Nachteile des Schraubens wie der erhöhte Arbeitsaufwand bei der Variante mit einer Unterkonstruktion jeweils stärker ins Gewicht.
Akustikpaneele schrauben: eine Anleitung
Wenn Sie eine Akustikpaneele anschrauben möchten, sollten Sie mit einigen vorbereitenden Maßnahmen beginnen. Dazu gehört zum Beispiel das Kennzeichnen der Stelle, an der Sie die Akustikpaneele anbringen werden. Die folgende Anleitung zeigt Ihnen die einzelnen Schritte für ein Anschrauben der Akustikpaneele.
Wand kennzeichnen
Als Erstes sollten Sie, wie bereits geschildert, die Stelle an der Wand kennzeichnen, an der Sie die Akustikpaneele platzieren möchten.
Untergrund reinigen
Schauen Sie anschließend, ob der jeweilige Untergrund bereits für die Paneele geeignet ist. Falls nicht: Entfernen Sie (sofern vorhanden) Staub und Fette sowie stärkere Unebenheiten oder Dellen. Unebene Stellen können Sie markieren und zum Beispiel mit einem Exzenterschleifer abschleifen. Falls Sie Dellen füllen möchten, arbeiten Sie beispielsweise mit Reparaturspachtelmasse. Staub lässt sich mit einem trockenen Papiertuch entfernen, für Fette eignen sich oft handelsübliche Fettlöser.
Akustikpaneele bearbeiten
Bisweilen müssen Sie die Akustikpaneele bearbeiten, ehe Sie sie verwenden. Oft steht an den Seiten etwas Vlies über, das sich mit einem scharfen Messer entfernen lässt. Falls die Maße der Akustikpaneele nicht passen, können Sie sie mit der Säge auf die richtige Länge oder Breite bringen. Setzen Sie die Säge dafür auf der Paneelen-Rückseite an. So erhalten Sie eine saubere Schnittkante, die die Optik der Vorderseite nicht beeinträchtigt.
In einigen Fällen sind zusätzlich Aussparungen nötig, etwa für Steckdosen. Befestigen Sie dafür eine Kranzlochsäge an einer Bohrmaschine und bohren Sie mit ihr ein kreisrundes Loch in die Paneele. Denken Sie aber bitte daran, dass nur eingetragene Elektroinstallationsbetriebe Steckdosen installieren dürfen.
Noch etwas ist wichtig: Wenn Sie zwei Akustikpaneele nebeneinander anbringen, sollten Sie darauf achten, dass die eine mit Vlies an eine Holzlamelle der anderen angrenzt. Würde Vlies an Vlies oder Lamelle an Lamelle stoßen, ergäbe sich ein unharmonisches Gesamtbild.
Löcher in die Wand bohren und Dübel setzen
Drücken Sie das Akustikpaneel an die Wandoberfläche und bohren Sie Löcher durch das Vlies des Paneels in die Wand hinein. Anschließend können Sie Dübel in die entstandenen Löcher setzen. Die nehmen die Schrauben auf, mit denen Sie das Akustikpaneel an der Wand fixieren.
Auf Stromleitungen achten
Achten Sie beim Platzieren der Bohrlöcher auf mögliche Stromleitungen, die in der Wand verlaufen. Wurden die Leitungen regelkonform nach DIN 18015-3 verlegt, gilt der Grundsatz:
Stromleitungen werden in Wänden nur waage- oder senkrecht verlegt. Darüber hinaus gelten Mindestabstände beziehungsweise maximal zulässige Abstände der Leitungen zu Boden und Decke. Mit dem Blick auf Steckdosen und Lampenanschlüsse wissen Sie damit ungefähr, wo sich Leitungen befinden könnten.
Aber Achtung: In älteren Häusern ist auch eine nicht regelkonforme Leitungsführung möglich. Ein Ortungsgerät kann Ihnen helfen, in der Wand verlegte Stromleitungen zu finden.
Erst vorbohren, dann bohren
Wenn Sie das Vlies eines Akustikpaneels nur ungern mit einem größeren Bohrer bearbeiten möchten, können Sie stattdessen mit einem kleineren durch das Vlies hindurch ein Stück weit in die Wand bohren, um die passende Stelle zu markieren. Anschließend bohren Sie an der markierten Stelle mit einem größeren Bohrer direkt in die Wand.
Anzahl der Schrauben
Für die sichere Befestigung einer Paneele mit einer Länge von 240 cm benötigen Sie bei einem Abstand von 20 cm etwa 13 Schrauben. Halten Sie die erste Paneele an die markierte Wandposition und bohren Sie durch den Filz die Löcher flach in die Wand. Diese Arbeit erledigen Sie am besten mit einer zweiten Person, die die Paneele hält. Es genügt, die Bohrlöcher mit Augenmaß zu positionieren.
Akustikpaneele anbringen ohne Kleben: Unterkonstruktionen
Für eine Unterkonstruktion, an der Sie die Akustikpaneele befestigen, sollten Sie zunächst Holzlatten auf eine passende Größe sägen. Befestigen Sie die Latten anschließend waagerecht an der Wand. Ein Orientierungswert für den vertikalen Abstand der Latten zueinander sind 50 Zentimeter.
Falls die Unterkonstruktion unter anderem dazu dient, Kabel (etwa für ein von Akustikpaneelen umrahmtes TV-Gerät) zu verbergen, sollten Sie auf der der Wand zugewandten Seite der Latten einen Kabelkanal ins Holz sägen.
Sobald die Holzlatten an der Wand fixiert sind, können Sie die Akustikpaneelen an ihnen befestigen. Falls Sie die Zwischenräume zwischen Wand und Akustikpaneele mit einem Material wie Mineralwolle füllen möchten, müssen Sie die Mineralwolle vorab zurechtschneiden und dann zwischen die Holzlatten klemmen.
Sie haben die Akustikpaneele befestigt? Dann können Sie an den Rändern der Unterkonstruktion den Abstand zwischen Wand und Holzlatte aus optischen Gründen mit in passender Länge zugeschnittenen Vlies-Streifen schließen.
Montage der Akustikpaneele: Mit etwas Sorgfalt wird alles gut!
Bei einer Akustikpaneele ist die Wandmontage keine Arbeit, die sehr viel Mühe und Zeit kostet. Mit der nötigen Sorgfalt erzielen Sie schnell ein die Raumakustik verbesserndes Ergebnis, das darüber hinaus optisch ansprechend ist. Die Frage "Kleben oder Schrauben?" bleibt bei der Wandmontage eine, bei der es häufig um individuelle Vorlieben geht. Je schwerer die Paneele ist, desto eher sollten Sie aber zur hier dargestellten Verschraubung tendieren. Wichtig ist in jedem Fall, die Paneele so an der Wand anzubringen, dass sie lange hält und ihre Funktion erfüllt.
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